Politik
Chef der Türkischen Gemeinde in Deutschland plädiert für EU-Beitritt der Tür
GDN -
Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, hat dafür plädiert, trotz der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste in der Türkei und der jüngsten deutsch-türkischen Spannungen weiter auf einen Beitritt des Landes zur Europäischen Union hinzuarbeiten. "An dem Ziel des Beitritts darf sich nichts ändern", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung".
"Man sollte beide Themen nicht miteinander verbinden." Die aktuelle Kritik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an der Türkei sei allerdings richtig gewesen, so Kolat. "Die Regierung muss abrüsten. Das ist klar." Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU), erklärte der "Mitteldeutschen Zeitung": "Die Beitrittsverhandlungen sind ein Instrument, um die Verhältnisse in der Türkei zum Positiven zu verändern. Und auf dieses Instrument sollte man im Interesse der Türkei, aber auch in unserem Interesse nicht verzichten." Er widersprach damit dem Unionsfraktionsvorsitzenden Volker Kauder, der gestern mit einem Abbruch der Beitrittsverhandlungen gedroht hatte. Die Einbestellung des türkischen Botschafters durch Außenminister Guido Westerwelle (FDP) begrüßte Polenz indes. "Der Ton, zumal von einem türkischen Regierungsvertreter, geht nicht. Das muss man der Türkei auch in aller Deutlichkeit sagen."
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