Politik

Mossad-Mord an Heinz Krug: Wann ermittelt der Generalbundesanwalt - auch hier?

Ist Mord nicht gleich Mord?


Mord im Auftrag (Quelle: Bild von satellitov auf Pixabay  )
Juristische Bibliothek
(Quelle: Pixabay)
GDN - Am 23. August 2019 wurde der Georgier tschetschenischer Abstammung Zelimkhan Khangoshvili von einem Auftragsmörder in Berlin hinterrücks erschossen. Wegen eines mutmaßlichen geheimdienstlichen Hintergrundes hat der Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernommen:
Um eine mutmaßliche Verstrickung des russischen Staates zu untersuchen.

In den Massenmedien überschlagen sich Vorwürfe gegen Russland, wie auch Forderungen nach weiteren und schärferen Sanktionen gegen dieses. Das Auswärtige Amt Deutschlands hat ferner zwei russische Diplomaten ausgewiesen.

Dieses Verhalten steht im krassen Widerspruch zu dem Mordfall zum Nachteil des deutschen Raketentechnikers Heinz Krug: Dieser wurde vom israelischen Geheimdienst unter persönlicher Beteiligung des damaligen Mossad-Chef Isser Harel im Rahmen einer “Operation Vitamin C“ 1962 ermordet. Gemäß der Schilderung eines persönlich beteiligten Mossad-Agenten “Odet“ wurde dieser deutsche Staatsbürger im Umland von München in einen Hinterhalt gelockt:
Und dabei entführt. Mit einem VW-Bus nach Marseille gefahren, von wo aus dieser Ingenieur mit einer El-Al-Maschine nach Israel verschleppt wurde. Mehrere Monate Folter musste dieses Oper israelischer Staats-Kriminalität sodann in israelischer Gefangenschaft über sich ergehen lassen - bevor der Auftrag erteilt wurde: Diesen Deutschen zu erschießen und seine Leiche von einem israelischen Militärflugzeug aus ins Meer zu werfen.

Auf der Grundlage langjähriger Recherchen im Mossad-Umfeld und nach komplexen Rechtsstreitereien vor israelischen Gerichten hat der israelische Journalist Ronen Bergman auf Aktenmaterialien des Mossad beruhend diese Offenbarung eines Staats-Mordes Israels auch in deutscher Sprache veröffentlicht:
https://www.amazon.de/dp/3421045968/ref=nosim?tag=spiegel-1-21

Am 22. Januar 2018 wurde von “Spiegel TV“ um 23:30 Uhr in der ARD unter dem Titel “Der Mossad, die Nazis und die Raketen - Showdown am Nil“ eine Dokumentation über diesen israelischen Staats-Mord gegen einen deutschen Staatsbürger gesendet: In welcher der verantwortliche und persönliche Mossad-Chef des Jahres 1962, der oben angeführte Isser Harel, sowie der ebenfalls persönlich involvierte Mossad-Agent “Odet“, diese Darstellung selber bestätigten: Also offen einen Mord gestanden.
Motiv für diesen Mossad-Mord war es hiernach, dass der Raketentechniker Heinz Krug technisches Know How an ein Raketenprogramm in Ägypten geliefert haben soll, durch welches sich Israel in seiner Sicherheit bedroht fühlte.

Im Hinblick auf den mutmaßlich von Russland inszenierten Mord an dem eingangs erwähnten Georgier tschetschenischer Abstammung in Berlin wurde vom russischen Präsidenten Vladmir Putin jüngst verkündet: Dass dieser im Russisch-Tschetschenischen Krieg für Anschläge mit sehr vielen Toten ebenso verantwortlich gewesen sein soll, wie für einen Terroranschlag in Moskau auf die dortige Metro. Auch diese Hintergründe würden ein Motiv darstellen.
Strafrechtlich ist das mit Blick auf den jeweiligen Mord - jedoch total unerheblich. Nach dem deutschen Strafrecht hat niemand ein Recht zu morden - gleichviel aus welchen Motiven heraus. Und deswegen müsste der Generalbundesanwalt, wenn er denn schon gegen Russland im oben erwähnten Fall ermittelt, auch gegen Israel im Fall “Heinz Krug“ entsprechende Ermittlungen einleiten und durchführen.

Hieran vermag de iure auch die grausame und systematische Ermordung von 6 Millionen Juden durch den Nazi-Terror, bekannt als Holocaust, nichts zu ändern: Den insoweit könnte sich Russland auf 29 Millionen Mord-Opfer berufen, welcher der Nazi-Überfall auf dieses verursacht hat.
Darum muss hier ein Gleichlauf erzeugt werden: Entweder der Generalbundesanwalt ermittelt auch im Mord-Fall gegen Heinz Krug gegen den ehemaligen Mossad-Chef Isser Harel und dessen Mossad-Agenten “Odet“ - oder er stellt sofort die Ermittlungen gegen Russland und den Kreml ein. Anderenfalls würde eklatant mit zweierlei Maß gemessen, was weder rechtlich vertretbar, noch historisch fundiert wäre.
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