Politik

Altkanzler Schröder kritisiert Trumps Druck auf Deutschland

Gerhard Schröder
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich für eine harte Abgrenzung gegenüber den USA ausgesprochen. "Ich bin sicher kein Anti-Amerikaner. Aber Kern meiner Bemühungen in der Außenpolitik war es, eine relative Unabhängigkeit von den USA zu erkämpfen und zu erhalten", sagte er der "Welt am Sonntag".
Besonders deutlich sei das beim Nein zum Irak-Krieg geworden. "Bei allen Verdiensten der Amerikaner, was Deutschlands Entwicklung nach 1945 angeht, halte ich so eine Position gerade jetzt wieder für vernünftig. Denn ein souveränes Land darf es nicht zulassen, dass die USA uns vorschreiben, mit welchen Ländern wir Handel treiben dürfen. Das geht nicht." Mit Blick auf die Forderungen der Trump-Regierung an Berlin, den Handel mit verschiedenen Staaten einzuschränken oder einzustellen, sagte Schröder: "Iran, China, Russland: Wenn das so weiter geht, dann dürfen wir bald zu niemandem mehr Wirtschaftsbeziehungen haben. Das ist für ein exportabhängiges Land wie Deutschland inakzeptabel. Das muss man den Amerikanern auch sagen, bei allem Respekt und bei aller Freundschaft." Auch in Sachen Nord-Stream-Pipeline machten die Amerikaner massiv Druck, das Projekt abzubrechen. "Das tun sie nicht aus ihrer Liebe zur Ukraine, sondern weil sie selbst Gas nach Deutschland liefern wollen - Flüssiggas, das qualitativ schlechter, dafür aber teurer ist als Pipelinegas", sagte Schröder der "Welt am Sonntag".
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