Lokales

Frankfurter Polizisten in rechtsextremer WhatsApp-Gruppe "Itiot"

Frankfurt / Main
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die rechtsextreme WhatsApp-Gruppe, der sechs hessische Beamte des 1. Polizeireviers in Frankfurt am Main mindestens von Oktober 2015 bis Oktober 2016 angehört haben sollen, trug den Namen "Itiot". Die Mitglieder sollen rund 50 möglicherweise strafrechtlich relevante Nachrichten ausgetauscht haben, darunter Hakenkreuze, rechtsextremistische Karikaturen, Hitlerbilder und menschenverachtende Darstellungen von Flüchtlingen und Behinderten, berichtet der "Spiegel".
Die Ermittler suchen fieberhaft nach einer Verbindung zwischen den wegen ihrer rechten Umtriebe beschuldigten hessischen Beamten und einer Frankfurter Rechtsanwältin, die am 2. August ein Drohschreiben mit der Unterschrift "NSU 2.0" erhalten hat. Das Schreiben enthielt Informationen wie die Privatadresse der Anwältin und den Vornamen ihres Kindes. Diese Informationen waren nach Erkenntnissen der Ermittler "unmittelbar" vor dem Versenden des Drohfaxes in einem Polizeicomputer des 1. Polizeireviers in Frankfurt am Main abgerufen worden. Die Ermittler prüfen nun, ob die bei "Itiot" aktiven Polizisten dienstlich mit der Anwältin zu tun hatten, etwa bei Zeugenaussagen in Strafprozessen. Drei der Beschuldigten gehörten einer Dienstgruppe an, die während der Krawalle zur Eröffnung der Europäischen Zentralbank im März 2015 im 1. Polizeirevier von Demonstranten angegriffen worden war. Ihre Kollegen und Vorgesetzten berichteten, die Beamten hätten sich im Dienst untadelig verhalten. Sie seien weder durch rechte Parolen aufgefallen noch durch rassistische Verhaltensweisen. "Diese Diskrepanz macht mich vollkommen ratlos", sagt ein Vorgesetzter.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.