Politik

IW-Chef: Gefahr eines chaotischen Brexits noch nicht gebannt

Michael Hüther
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Gefahr eines ungeordneten Austritts Großbritanniens aus der EU ist nach Meinung von Michael Hüther noch nicht gebannt. Obwohl die Staats- und Regierungsschefs der EU auf ihrem Sondergipfel am Sonntag den mit London ausgehandelten Austrittsvertrag abgesegnet haben, bleibt das "Risiko, dass es zu einem ungeordneten, harten Brexit kommt, beachtlich".
Grund sei das britische Unterhaus, das dem Scheidungsvertrag zustimmen muss, schreibt der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" (Montagsausgabe). Die Lage im Unterhaus sei laut Hüther unübersichtlich. Die Konfliktlinien würden quer durch alle Parteien gehen. "Ein harter Brexit hieße, einen ungeordneten und wegen der vielen ungeregelten Fragen sicher chaotischen Ausstieg aus der EU zu erleben", warnt der IW-Direktor. Das britische Pfund würde massiv unter Abwertungsdruck geraten, es drohten deutliche Realeinkommensverluste. "Auch der Euro dürfte international etwas an Wert verlieren, weil das Zutrauen in die europäische Integration beschädigt wäre. Die Gewinne an preislicher Wettbewerbsfähigkeit werden die Kosten der Unsicherheit und des Chaos indes nicht kompensieren."
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