Politik

EVP-Fraktion will Ende der EU-Vorteile für Großbritannien

Houses of Parliament mit Big Ben
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - In den Brexit-Verhandlungen macht die größte Fraktion im Europäischen Parlament ihre Zustimmung vom Ende der EU-Vorteile für Großbritannien abhängig: "Wir werden einem Austritts-Vertrag nur zustimmen, wenn er deutlich macht, dass Großbritannien auch wirklich die EU verlässt, das heißt keine Rosinenpickerei betreibt. Austritt bedeutet Austritt", sagte der Vorsitzende der christdemokratischen EVP-Fraktion, Manfred Weber (CSU), der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag).
So könne Großbritannien nach einem Austritt "natürlich auch nicht mehr" vom europäischen Forschungsnetzwerk profitieren und die SIS-Fahndungsdatenbank nicht mehr nutzen. Ein neuer Handelsvertrag mit den Briten werde nur dann zustande kommen, wenn Großbritannien faires Verhalten an den Tag lege. "Die Briten müssen zusichern, kein Sozial-, Handels- oder Steuerdumping zu betreiben. Es darf keine neue Steueroase vor unserer Haustür entstehen", sagte Weber. Er fügte hinzu: "Wer raus will, verliert die Vorteile einer Gemeinschaft." Die EVP ist die größte Fraktion im EU-Parlament. An diesem Samstag wird der EU-Gipfel über den Brexit beraten. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer sagte in der Zeitung voraus, die wirtschaftlichen Folgen des Brexit würden für Großbritannien einschneidender sein als für Europa. Kramer forderte zugleich: "Wir müssen jetzt den Zusammenhalt der verbleibenden 27 EU-Mitgliedstaaten ausbauen. Unsere gemeinsame Zukunft liegt in einer starken EU mit einem starken Binnenmarkt." Am Ende der Brexit-Verhandlungen sollte nach den Worten des Arbeitgeberpräsidenten "ein faires Ergebnis für beide Seiten" stehen.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.