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Umfrage: Bürger misstrauen Regierungen beim digitalen Verbraucherschutz

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(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Im digitalen Bereich sehen sich viele Verbraucher von ihrer Regierung im Stich gelassen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) in Deutschland, Frankreich, USA, China, Argentinien und Südafrika zu Einstellungen und Erwartungen in den Verbraucherschutz in der digitalen Welt, berichtet das "Handelsblatt".
Insgesamt 46 Prozent der in den sechs G20-Ländern 6.607 befragten Verbraucher sind der Ansicht, dass ihre Regierung ihre Rechte in der digitalen Welt nicht ausreichend schützt. Auf die einzelnen Länder bezogen schneiden die USA am schlechtesten ab (55 Prozent). Dahinter folgen Südafrika (52 Prozent) und Frankreich (51 Prozent). In Deutschland haben fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) kein Vertrauen in ihre Regierung, wenn es um den Schutz ihrer Rechte im Internet geht; in Argentinien sind es 46 und in China 23 Prozent. Laut der VZBV-Umfrage ist die Sorge der Bürger in punkto Sicherheit besonders groß. So fürchten 72 Prozent der in den sechs G20-Ländern befragten Verbraucher, dass zu viele ihrer persönlichen Daten über das Internet für wirtschaftliche Zwecke gesammelt werden. Eine ähnliche Zahl (68 Prozent) befürchtet, dass digitale Zahlungssysteme nicht sicher genug sind. Die Umfrage ergab auch, dass fast zwei Drittel (59 Prozent) der Menschen Angst vor Datenmissbrauch bei neuen digitalen Technologien wie dem vernetzten Haushalt (Smart Home) oder fahrerlosen Autos haben. VZBV-Chef Klaus Müller sieht die G20-Länder daher in der Pflicht, einen "verlässlichen Rahmen" zu schaffen, damit Verbraucher digitalen Produkten und Dienstleistungen vertrauen können. "Verbraucher müssen sich in Deutschland, in Europa und weltweit auf den Schutz und die Sicherheit ihrer Daten verlassen können", sagte Müller dem "Handelsblatt". Eine vom VZBV in Auftrag gegebene internationale Studie warnt, dass fehlendes Vertrauen in Unternehmen die Nutzung neuer digitaler Produkte und Dienste bremsen könne. "Daher setzt ein Wachstum auf der Angebotsseite der digitalen Märkte das Vertrauen von Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Nachfrageseite der Märkte voraus", heißt es in der Expertise.
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