Technik

Netflix-Chef legt Markteintritt in China vorerst auf Eis

Netflix-Gründer Reed Hastings
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der US-Streamingdienst Netflix hat seinen Markteintritt in China vorerst auf Eis gelegt. "Der Markteintritt von Netflix in China steht vorerst nicht mehr im Fokus", sagte Netflix-Chef Reed Hastings der "Welt am Sonntag".
Das Unternehmen verkaufe inzwischen seine Inhalte an die drei großen chinesischen Unternehmen Baidu, Tencent und Alibaba. Bei der Verkündung der internationalen Expansion in 130 weitere Länder vor gut einem Jahr klang das noch anders. In China brauche man eine spezielle Genehmigung, hieß es damals. Man befinde sich in Gesprächen. "Wir sind sehr geduldig", sagte Hastings damals. Davon scheint nun keine Rede mehr zu sein. Dort, wo Netflix seinen Dienst anbietet, lizenziert das Unternehmen keine eigenen Produktionen mehr an andere Anbieter. Rechte für fremde Produktionen würden häufig nur für bestimmte Regionen vergeben. Deswegen könne Netflix auch nicht weltweit denselben Film- und Serien-Katalog anbieten. "Wir brechen hier mit unseren eigenen Produktionen aus, die wir immer weltweit zur selben Zeit anbieten", sagte Hastings der Zeitung. Eigene Produktionen würden immer wichtiger. Sie seien mit der Hauptgrund, warum Netflix neue Nutzer gewinne. Trotzdem werde Netflix einen Mix aus eigenen und fremden Inhalten bleiben. Eigene Produktionen würden in Zukunft ein bis zwei Drittel des Angebotes ausmachen. Weil immer mehr Unternehmen ihr Geschäft mit Video-Streaming ausbauen, darunter Google mit YouTube, Amazon, Facebook und Apple, würde der Wettbewerb immer härter. Die Preise für Filme und Serien würden steigen. "Es stimmt, Serien und Filme werden immer teurer", sagte Hastings. "Es sind also gute Zeiten für Filmemacher, denn die Nachfrage lässt auch das Angebot steigen. Daher werden immer mehr Inhalte produziert." Der Netflix-Chef bekräftigte seine Kritik an der Politik des US-Präsidenten Donald Trump. "Die USA haben eine lange Geschichte, in der das Land Immigration gegenüber freundlich eingestellt war", sagte er. "Es gab mehrere Wellen von Einwanderern in unser Land. Ich denke, es ist nun an uns, diese Werte zu verteidigen."
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.