Politik

Özdemir: Rot-Grün wird wieder möglich

Cem Özdemir
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der Vorsitzende der Grünen und Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl, Cem Özdemir, sieht angesichts des Aufschwungs der SPD in den Umfragen neue Chancen für ein rot-grünes Bündnis. "Die Umfragen zeigen: Auch Rot-Grün ist wieder möglich", sagte er der "Berliner Zeitung" (Montag-Ausgabe).
Die Grünen hätten "schon einmal zwischen 1998 und 2005 gezeigt, dass mit der SPD ein politischer Aufbruch" machbar sei. Özdemir fügte hinzu, persönlich verstehe er sich mit dem SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz sehr gut. "Ich kenne ihn noch aus dem Europaparlament. Er hat auch schon mal eine Laudatio auf mich gehalten bei der Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst. Wir sind in Kontakt." Nach Informationen dieser Zeitung werden sich Özdemir und seine Co-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt demnächst mit Schulz treffen. Dies sei schon länger geplant, heißt es. In jedem Fall mache es "den Wahlkampf wieder spannend, wenn es nicht nur um die Frage geht, mit wem Frau Merkel regieren wird", betonte der Parteichef. Deshalb komme es auf die Grünen an, wenn man vier weitere Jahre große Koalition verhindern wolle. "Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass wir auch selbst wieder stärker werden." Özdemir räumte in dem Zusammenhang ein: "Die Umfragen sind gegenwärtig nicht so, wie ich sie mir wünsche." Er plädierte dafür, im Wahlkampf die Umweltpolitik in den Vordergrund zu stellen. "Ich bin überzeugt, dass wir dafür viele Leute mobilisieren können", erklärte er. "Der Standort Deutschland kann nur ein guter Standort sein, wenn er ein grüner Standort ist. Es gibt in der Gesellschaft viele Leute, die das so sehen. Eine künftige Bundesregierung sollte deshalb auch eine grüne Bundesregierung sein." Die Sozialdemokraten erleben seit der Nominierung von Schulz einen sich verstetigenden Höhenflug. In einer aktuellen Emnid-Umfrage im Auftrag der "Bild am Sonntag" rangieren sie bei 33 Prozent, CDU/CSU kommen nur auf 32 Prozent. Allerdings müssen nicht zuletzt die Grünen, die auf sieben Prozent gesunken sind, für diesen Aufschwung bezahlen.
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