Politik

Grüne: Trickserei beim Plastik-Recycling in Deutschland

Müll
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Das Recycling von Plastikmüll funktioniert in Deutschland nach Angaben der Grünen deutlich schlechter als von der Bundesregierung behauptet. Das berichtet die "Frankfurter Rundschau" (Mittwochsausgabe).
Tatsächlich wird laut der Ökopartei von dem Kunststoff-Abfall, der über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne sowie in Gewerbe, Industrie oder Landwirtschaft anfällt, viel weniger wiederverwertet als angegeben. Das zeigten offizielle Daten aus der Kunststoffbranche, die die Bundestags-Grünen ausgewertet haben. Die Bundesrepublik sei "von einer echten Kreislaufwirtschaft weit entfernt", kritisieren die Grünen-Politiker. Laut Bundesumweltministerium liegt die Recyclingquote für die 5,2 Millionen Tonnen Plastikabfälle jährlich, die bei den Endverbrauchern anfallen, bei 38 Prozent, der Rest wird verbrannt. Die Grünen monieren, diese Quote beinhalte auch Abfälle, die in den Export gehen und für die es in den meisten Fällen keine Nachweispflicht gebe, ob sie wirklich wiederverwertet oder nur verbrannt oder deponiert wurden. Ebenso würden "Prozessverluste" mitgerechnet, die innerhalb des Recycling-Systems erfolgen; diese Fraktion werde verfeuert - als sogenannter Ersatzbrennstoff. Rechnet man diese beiden Anteile heraus, beträgt die "gesicherte Recyclingquote" laut den Grünen nur 17,3 Prozent. "Deutschland ist nicht nur Schlusslicht bei der Vermeidung von Verpackungsabfällen, es hat auch den Titel Recycling-Weltmeister nicht verdient", sagte die Umweltexpertin der Partei, Bettina Hoffmann. Sie forderte, den Wiedereinsatz recycelter Kunststoffe deutlich anzuheben. Die Bundesregierung müsse als Ziel gesetzlich verankern, dass bis 2030 neue Kunststoffprodukte zu mindestens 50 Prozent aus Recycling-Plastik bestehen müssen, so die Umweltexpertin. So würden Investitionen "in eine echte Kreislaufwirtschaft und in ein zukunftsweisendes Produktdesign freigesetzt".
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