Finanzen

Fresenius erwartet 2019 erste Umsätze mit eigener Humira-Version

GDN - Nach dem anstehenden Patentverlust des global umsatzstärksten Medikaments Humira erwartet der Gesundheitskonzern Fresenius erste Umsätze mit einer eigenen Version im Jahr 2019. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ / Dienstagsausgabe).
Ein Sprecher der DAX-Gesellschaft, die im vergangenen Dezember einen EU-Zulassungsantrag für ein biotechnisch hergestelltes Nachahmerpräparat gestellt hat, teilte mit: "Der diesbezügliche Bescheid steht noch aus. Erste Erlöse mit unserem Biosimilar in Europa erwarten wir im Verlauf des kommenden Jahres." Boehringer Ingelheim verzichtet nach eigenen Angaben auf eine Markteinführung ("Launch") in Europa und konzentriert sich auf die Vereinigten Staaten. Das Unternehmen ist noch in einem Patentstreit mit dem Humira-Hersteller Abbvie. "Wir bereiten uns auf den Launch in den USA vor", sagte eine Sprecherin. In Europa sei keiner vorgesehen. Humira verliert an diesem Dienstag um Mitternacht das Patent in Europa. In den Vereinigten Staaten ist das Medikament nach Abbvie-Darstellung noch bis 2023 patentgeschützt. Humira ist ein biotechnisch hergestelltes Präparat. Weil es hier um komplexe Verfahren aus lebenden Organismen geht, sind die Nachahmerversionen in der Regel keine exakten Kopien wie im Falle herkömmlicher Generika, sondern ähnliche Varianten - deswegen "Biosimilars" genannt. Der Interessenverband Pro Generika führt fünf Unternehmen auf, die in der EU eine Zulassung für Adalimumab-Biosimilars erhalten haben: Boehringer Ingelheim, die Novartis-Tochtergesellschaft Sandoz, Mylan, Amgen und Samsung Bioepis. Das ist ein bisher ungekannter Andrang, wie Pro-Generika-Geschäftsführer Bork Bretthauer sagt: "Das gab es noch nie: Dass so viele Biosimilars zum Tag des Patentablaufs schon eine Zulassung haben."
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