Politik

Forsa sieht FDP nur noch bei acht Prozent

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(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die FDP hat in der aktuellen Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa in der Wählergunst nachgelassen. Im sogenannten "Trendbarometer", welches für RTL und n-tv ermittelt wird, verschlechtert sie sich um einen Prozentpunkte auf acht Prozent.
Unterdessen hält der Höhenflug der Grünen an. Im aktuellen "Trendbarometer" liegen sie mit 15 Prozent 6,1 Prozentpunkte über ihrem Bundestagswahl-Ergebnis vom September 2017. Sie sind stärker als FDP, Linke und AfD und selbst eine schwarz-grüne Regierung rückt in greifbare Nähe: 47,5 Prozent würden fürs Regieren benötigt, 45 Prozent haben Union und Grüne im Moment. Laut Forsa liegen die wesentlichen Unterschiede zwischen neuen und traditionellen Grün-Wählern darin, dass unter den "Neu-Grünen" mehr Männer, Haupt- und Realschüler, Rentner und Schüler und Studenten als unter den "Alt-Grünen" sind. Zudem definieren sich nur noch 55 Prozent der "Neu-Grünen" als links, 42 Prozent zählen sich zur politischen Mitte. Dagegen bezeichnen sich 71 Prozent der "Alt-Grünen" als links und nur 27 Prozent rechnen sich zur Mitte. Den größten Zulauf haben die Grünen auch aus der politischen Mitte. 70 Prozent der "Neu-Grünen" haben früher eine der etablierten Parteien gewählt – 24 Prozent die Union, 37 Prozent die SPD und neun Prozent die FDP. "Der jetzt schon seit Monaten anhaltende Umfrage-Erfolg der Grünen erklärt sich vor allem dadurch, dass viele Wähler die Forderungen nach einem Rechtskurs der Union und einem Linkskurs der SPD nicht gut heißen", sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Mediengruppe RTL. "Und frühere FDP-Wähler sind immer noch enttäuscht, dass die Liberalen sich nicht an der Regierung beteiligen wollten." Die Erfahrung zeige allerdings, dass die "Neu-Grünen" schnell wieder abwandern könnten, wenn die Partei zu radikalen Positionen zurückkehre. "Die neuen Sympathisanten der Grünen wollen eine rational-pragmatische Politik, wie sie von Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg, Tarek Al-Wazir in Hessen und dem Bundesvorsitzenden Robert Habeck verkörpert wird", so Güllner. Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, ergäbe sich laut Forsa folgende Stimmverteilung: CDU/CSU 30 Prozent (Bundestagswahl 32,9 Prozent), SPD 18 Prozent (20,5 Prozent), FDP acht Prozent (10,7 Prozent), Grüne 15 Prozent (8,9 Prozent), Linke zehn Prozent (9,2 Prozent), AfD 14 Prozent (12,6 Prozent). Fünf Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2 Prozent). 26 Prozent aller Wahlberechtigten sind unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler 2017: 23,8 Prozent). Die Daten für die Umfrage zur Parteienpräferenz wurden vom 20. bis 24. August 2018 unter 2.502 Befragten erhoben. Zur Entwicklung der Grünen befragte Forsa insgesamt 10.382 Wahlberechtigte.
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