Politik

Paritätischer will arme Familien von Kita-Beiträgen befreien

(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat eine grundsätzliche Kita-Beitragsfreiheit für alle einkommensschwachen Familien gefordert. Es sei eine Reform der Kita-Finanzierung notwendig, um regionale Ungleichheiten zu beenden, teilte der Paritätische am Montag mit.
Es müsse in allen Regionen die Realisierung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für jedes Kind und eine gute Qualität der Angebote sichergestellt werden. Bestehende Ungleichbehandlungen bei familienpolitischen Transferleistungen müssten abgeschafft werden. Der Bundesgeschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes, Ulrich Bauch, forderte, dass sich der Bund finanziell deutlich höher beteiligt. Mit den Mitteln für ein "Kitaqualitätsentwicklungsgesetz" müssten auch tatsächlich Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung finanziert werden. "Wenn das politische Ziel einer generellen Beitragsfreiheit verfolgt werden soll, müssen dafür zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden", so Bauch. Ein genereller Verzicht auf Elternbeiträge setze eine ausreichende öffentliche Finanzierung des Systems der Kindertagesbetreuung mit hoher Qualität voraus. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung, die am Montag veröffentlicht wurde, müsste der Staat für generell beitragsfreie Kitas circa 15,3 Milliarden Euro aufbringen. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Haushalte unterhalb der Armutsrisikogrenze müssen einen fast doppelt so hohen Anteil ihres Einkommens für den Kita-Beitrag ihrer Kinder aufbringen wie wohlhabendere Eltern - trotz einer vielerorts gültigen Sozialstaffel.
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