Politik

Wahl der SPD-Chefin: Lange will anderen Modus für K-Frage

Martin Schulz am 24.09.2017
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Vor der Wahl der neuen SPD-Parteivorsitzenden am Sonntag ist Kandidatin Simone Lange von dem derzeitigen Kurs der Partei enttäuscht: Der groß angekündigte innerparteiliche Neustart habe noch überhaupt nicht begonnen, sagte sie dem Nachrichtenportal T-Online.de. Als SPD-Chefin würde sie vieles anders machen als die derzeitige Spitze der Partei.
"Wir müssen Hartz IV rückabwickeln. Es ist ein System, das darauf beruht, Menschen über Sanktionen und Bevormundung zu erziehen." Auch die Wahl des künftigen Kanzlerkandidaten würde unter ihrer Führung anders aussehen: "Wir müssen ein neues Verfahren finden, in dem der Kandidat nicht von Oben bestimmt wird. Wir haben ja bereits gemerkt, dass das in den letzten Jahren nicht sonderlich gut funktioniert hat." Bei ihrer Kandidatur sieht sich Lange nicht als chancenlos gegenüber Fraktionschefin Andrea Nahles. Vielmehr sei sie irritiert, das ihre Bewerbung vielerorts als mutig bezeichnet wird. Lange: "Wenn kandidieren schon als mutig gilt, ist das auch ein Zeichen dafür wie die Demokratie innerhalb der SPD momentan angesehen wird." Lange ist sich bewusst, dass ihre Kandidatur die Ruhe innerhalb der SPD stört. Doch gerade das sei gut, sagte sie. "Wenn Demokratie eines nicht braucht, dann ist das Ruhe. Demokratie ist Bewegung. Wir haben Angela Merkel jahrelang dafür kritisiert, dass sie alles "in Ruhe" getan hat. Nein, wir brauchen Unruhe und eine lebendige Partei". Nur so könne die SPD auch wieder politische Debatten bestimmen, so Lange. Etwa beim Thema Sicherheit: "Die SPD muss den Anspruch haben, hier Meinungsführer zu sein. Das können wir nicht den Konservativen überlassen." Die 41 Jahre alte Oberbürgermeisterin von Flensburg hatte sich nach Bekanntwerden der Kandidatur von Andrea Nahlen ebenfalls um den Posten der SPD-Chefin beworben. Am Sonntag entscheiden die SPD-Delegierten bei einem Sonderparteitag über ihre neue Vorsitzende. Lange werden lediglich Außenseiterchancen gegen Andrea Nahles, Fraktionsvorsitzende der Bundestags-SPD, zugerechnet.
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