Vermischtes

Kardinal Schönborn kritisiert Papst-Gegner

Franziskus
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Kardinal Christoph Schönborn hat die vier katholischen Kardinäle kritisiert, die sich im Streit über die Zulassung Geschiedener zur Kommunion gegen Papst Franziskus gestellt hatten. "Ich halte ihr Vorgehen nicht für angemessen", sagte Schönborn der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt".
Der Wiener Kardinal, der als enger Vertrauter von Franziskus gilt, bemängelte insbesondere, dass die vier ihren Brief "publiziert haben und gesagt haben, dass der Papst sie nicht empfängt". Schönborn weiter: "Das gehört sich nicht für enge Mitarbeiter des Papstes." In Franziskus` Schreiben "Amoris laetitia", welches Auslöser der Kontroverse war, spüre man den existenziellen biographischen Hintergrund des Papstes. "Diese zahllosen extrem armen Familien, die er in Lateinamerika erlebt hat", so der Kardinal. "Da kannst du nicht nur mit der objektiven Norm kommen!" Das soziale Engagement des Papstes sei der "Kairos für die Kirche von heute, aber auch für die Gesellschaft" und "Amoris laetitia" ein "wichtiges und großes Dokument". Doch auch wenn Papst Franziskus vielen Katholiken Mut mache, gehe er "zum Teil sehr alleine" voran. Zu seinem Wirken gehöre "wahrscheinlich auch eine gewisse, manchmal auch sehr schmerzliche Einsamkeit". Dem emeritierten Papst Benedikt XVI. sei Papst Franziskus indes "viel näher, als man oft annimmt", so Schönborn. "Ich glaube nicht, dass es eine Brücke braucht zwischen den beiden." Schönborn ist einer der einflussreichsten Männer der Weltkirche und gilt selbst als Anwärter auf das Papst-Amt. Im April 2016 hatte er das nachsynodale Schreiben zu Ehe und Familie, "Amoris laetitia", von Papst Franziskus präsentiert. Daraufhin hatten die vier Kardinäle Walter Brandmüller und Raymond Burke sowie die inzwischen verstorbenen Carlo Caffarra und Joachim Meisner in einem Brief Zweifel hinsichtlich einer möglichen Kommunionszulassung von wiederverheirateten Geschiedenen vorgetragen.
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